Geschichte der Gesellschaft

Die Österreichische Gesellschaft für Musikwissenschaft wurde 1973 von einer Gruppe junger engagierter österreichischer Musikwissenschaftler:innen im Geiste des Konzepts der Gleichberechtigung aller akademischen Karrierestufen und Teildisziplinen der Musikwissenschaft gegründet.

Die Förderung persönlicher wie fachliche Netzwerke sowie des akademischen Nachwuchses war ebenso ein Hauptanliegen der Gründergeneration wie das kontinuierliche Eintreten für flache Hierarchien – beides ist bis heute ein Anliegen der ÖGMw (siehe auch Anlaufstelle bei Grenzüberschreitungen und Machtmissbrauch in den Musikwissenschaften).

Weitere Schwerpunkte ergaben sich aus der Wiederaufnahme des Kontaktes mit in den 1930er Jahren ins Exil geflohenen Kolleg:innen sowie dem Aufbau eines Netzwerkes mit der Fachkolleg:innenschaft in den Nachfolgestaaten der Monarchie unter Ausnutzung des neutralen Status’ Österreichs, der eine Drehscheibenfunktion zwischen Ost und West erleichterte. In diesem Sinn wurde mit Egon Wellesz ein Emigrant 1974 zum ersten Ehrenmitglied der ÖGMw ernannt.

Diese Schwerpunktsetzungen drücken sich auch in den Themen der seit 1975 veranstalteten Jahrestagungen wie der großen internationalen Kongresse anlässlich von Komponisten-Jubiläen aus (Brahms-Kongress 1983, Bach-Kongress 1985, Internationaler Kongress zum Mozart-Jahr 1991, Hugo-Wolf-Tagung 2003 etc.). Seit 1977 erscheinen die Musicologica Austriaca, die sich mit der Umwandlung in ein e-journal 2015 heute v.a. Austrian Studies widmen. Der 1974 ins Auge gefasste Plan einer „Universalgeschichte der Musik“ wurde 1975ff zu einer „Musikgeschichte Österreichs“ (1. Auflage: Graz-Wien-Köln: Styria, Band 1: 1977 bzw. Band 2: 1979), die anlässlich des Österreich-Jubiläums 1996 eine dreibändige Neuauflage erlebte (Wien-Köln-Weimar: Böhlau 1995).

Schon wenige Jahre nach der Gründung wurde auch den Studierenden ein Sitz im Präsidium eingeräumt, ebenso hat sich seit Ende der 1980er Jahre ein Forum der Jungen Musikwissenschaft bei den Jahrestagungen der ÖGMw etabliert, aus dem sich ab den 2000-Jahren eine starke Sektion der Jungen Musikwissenschaft (JuMuwi) entwickelt hat.

Präsident:innen der Gesellschaft und Ehrenmitglieder

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